Liebe Leute, heute habe ich viel zu erzählen… Gestern habe ich ein super Rumpsteak mit Pfeffersauce sowie Kroketten und Salat in meiner Unterkunft „Hotel zum grünen Baum“ in Rückers gegessen. Total frisch und super lecker.

Ich muss es euch schreiben, auch wenn es nicht so lecker ist: in meinem einfachen aber total sauberem Zimmer gibt es im Duschbad ein Kackzerkleinerer! Noch nie gehört? Ich auch nicht, aber im Original gesehen. Üblicherweise wird der Inhalt eines Toilettengangs mit einem 100er KG-Rohr in die Kanalisation geführt. Hier bei meiner Toilette war ein Behälter aus praktischen Gründen dazwischen gebaut, damit die Kacke erst zerkleinert werden konnte, um dann später durch ein drei Zentimeter großen Abfluss zu passen. Also wurde quasi die Kacke geschreddert bzw. zerkleinert. Klasse Geräusch und bildlich kaum vorstellbar.

Am nächsten Morgen reiste mein Pilgerfreund Alfred bereits um 7.45 Uhr an. Ich mag seine Pünktlichkeit. Nur der Wirt war noch nicht soweit für unser gemeinsames Frühstück, denn der kam erst kurz vor acht Uhr, der vereinbarten Zeit. Lecker war es und wir konnten uns sogar noch Brote für den Weg mitnehmen. Wurst und Marmelade kommen hier noch aus eigener Herstellung… Super.

Mit Alfred bin ich dann Richtung Keutzelbuch gewandert. Wie bei den letzten beiden gemeinsamen Pilgerwanderungen brauchten wir keine Eingewöhnungszeit, sondern haben uns intensiv über Gott und die Welt unterhalten. Alfred erzählte mir, dass er im September sogar schon die goldene Hochzeit mit seiner Frau feiert. Ist schon alles sehr persönlich zwischen uns.

Natürlich haben wir so gute Gespräche geführt, dass wir tatsächlich auf einmal nicht mehr auf dem Jakobsweg nach Bad Soden/Salmünster waren. Das Verlaufen kommt in die Kategorie „Entspannte Pilgerwanderung“!

Kurz vor Schlüchtern hat uns dann Michael (Jahrgang 1963) den rechten Weg gezeigt. Der Michael hat uns übrigens gestalkt… auf der viel befahrenen Landesstraße und dann noch Richtung Bad Soden hat er uns gesehen und kräftig gehupt. Alfred und ich sind eben prominente Pilger.

Immer wieder mussten wir auf dem Jakobsweg bis nach Bad Soden/Salmünster unsere Regenbekleidung aktivieren, aber das machte uns nichts aus, denn wir waren in unseren Gesprächen versunken. Irgendwie komisch, dass wir wie unsere Eltern früher, viel über unsere Kinder gesprochen haben.

Über die Gebrüder Grimmstadt Steinau erreichten wir dann nach 28,33 Kilometer Bad Soden/Salmünster. Alfreds Zug nach Fulda fuhr erst um 17.15 Uhr, so dass wir im Café von Edeka noch weiter sprechen konnten: mein Alfred-Tag. Er gab mir den Tipp, die Wanderschuhe auszuziehen, denn dann können sie sich auch entspannen. Auf jeden Fall sollte ich nicht die Füße im kalten Wasser abkühlen… Das alles vor Edeka… Der Onkel meiner Frau sagt immer… hier kennt dich doch keiner… Also Schuhe aus und die Füße gelüftet.

Immer wieder kamen wir mit Edeka-Kunden ins Gespräch und haben kräftig fürs Pilgern geworben. Besonders angetan waren Lioba und Erwin von uns. Erwin würde so gern mit dem Pilgern anfangen. Ich denke, dass Alfred ihm das demnächst beibringt, denn bei mir geht es nach dem Endort Worms zurück nach Hause. Erwins Frau Lioba hat mir dann noch unbemerkt 20€ zugesteckt, damit ich Erwin bei der Idee zum Pilgern unterstütze. Alles unwahr mit dem Geld, es waren 50€… Glaubt ihr es?

Gegen 18 Uhr war ich dann im ****Hotel dem Birkenhof in Bad Soden. Richtig schönes Hotel mitten im Kurgebiet. Und sogar mit Balkon! Von diesem Balkon konnte ich echt die Scharen von Kurschatten beobachten, die auf dem Weg zum Biergarten mit Live-Musik waren. Das Schild hatte ich auf dem Weg zum Hotel gelesen. Das erinnert mich an eine Einladung eines alten Freundes aus Bad Pyrmont, dem Siegmund M., denn der führte meine Frau und mich ins Kurschatten-Milieu in Bad Pyrmont ein. In einer „Baggerkneipe“ haben wir uns in die letzte Ecke gesetzt und wir sollten nur die ankommenden Gäste beobachten. Hey Leute, was war das denn, erst alles Singles und dann das Geknutsche und Händchen halten. Da ist keine/keiner allein nach Hause gegangen… Werden wahrscheinlich die meisten Partnerinnen/Partner nicht erfahren…

Ich liege bereits im Bett und fühle mich wie am toten Meer…, denn der Salzgehalt der hiesigen Sole ist hier doppelt so hoch wie dort.

Morgen kann ich ausschlafen, denn es regnet bis 10 Uhr. Die 21 Kilometer bis Gelnhausen schaffe ich dann noch locker bis 16 Uhr, denn ab 16.30 Uhr treffe ich Michael, dem bekannten Stadtführer.

Kackzerkleinerer
Alfred
Bernhard

Jahrgang 1963, Sparkassenbetriebswirt, jetzt Pensionär, 1. Vorsitzender, Pressewart und stv. Wanderwart beim SC Barienrode e.V., Gesetzlicher ehrenamtlicher Betreuer von fünf lieben Menschen.

Von Bernhard

Jahrgang 1963, Sparkassenbetriebswirt, jetzt Pensionär, 1. Vorsitzender, Pressewart und stv. Wanderwart beim SC Barienrode e.V., Gesetzlicher ehrenamtlicher Betreuer von fünf lieben Menschen.