Eigentlich wollte ich heute Abend ungarisch Essengehen… im Restaurant hier in Parchim waren alle Plätze bereits reserviert und das um 17.30 Uhr! Egal, denn eine weitere Empfehlung der Pensionschefin war, auch das Indische Restaurant zu besuchen. Bei diesem Restaurant bin ich auf dem Hinweg vorbeigelaufen…. nicht weit entfernt.

Indisch essen? Noch nie probiert…., egal wird schon. Wie durch ein Zufall war noch ein Tisch frei. Ich nahm Platz (und Anteil) und stöberte in der Speisekarte. Zu diesem Zeitpunkt kam auch ein weiterer Gast ins Restaurant und fragte nach einem freien Tisch. Fehlanzeige. Der Wirt fragte mich, ob ich etwas dagegen hätte, wenn ein Stammgast sich zu mir setzen würde? Natürlich nicht.

Ich nenne ihn mal hier anonym: Steffen. 53 Jahre. Ledig. Hat den elterlichen Tischlerbetrieb übernommen. Vater 79, Mutter 76. Vater hat einen schwerwiegenden Bandscheibenvorfall und Mutter hat „Allersheimer“ (Alzheimer). Neben der Arbeiten in der Tischlerei kümmert er sich vorsorglich um die Eltern. So, bin ich doch erzogen worden… Eine Frau im Leben hatte Steffen wohl nie gehabt… ich wollte ihn nicht danach fragen. Steffen erzählte viel vom Alltag: Stress in der Tischlerei, steigende Preise für Holz, Fachkräftemangel und so weiter…

Er war bei der Bundeswehr in Demen, genau auf dem Militärgelände was heute das Eventzentrum Evita ist, wo ich letzte Nacht übernachtet habe. Zufall? Hier war ein Nachschub-Batallion stationiert. Gut, dass er nicht weit von seinen Eltern entfernt eingesetzt war.

Ich erzählte ihm von meinem Besuch im Parchimer Fußballstadion, das seine besten Zeiten schon länger erlebt hat… Da gab es mal, so die Aussagen von Steffen, Bestrebungen den Verein groß rauszubringen. Neu-Reiche in grauen Anzügen, deren Firmen heute pleite sind, wollten alias Uli Hoeneß den Verein bis in die 1.Liga führen. Der große Traum platzte und die Bildzeitung hatte ihren Spaß daran, wie so oft zu Lasten Dritter.

Im weiteren Verlauf diskutierten wir über unser Alter. Stehen wir in unserem Alter in Verantwortung? Irgendwie ja und nein, denn jeder ist in seinem Leben ist für sich eigentlich selbst verantwortlich, zu 100%. Aber kann man die Verantwortung für die Eltern einfach ignorieren? Auch nein. Aber trotzdem darf es nicht zu Lasten der eigenen Person gehen.

Oh, schwieriges Thema. Mein heutiges Fazit: genießt das Leben im heute und jetzt, Verantwortung zu übernehmen ist gut und ich darf auch mal loslassen.

Damit meine schwierige „Schreibkost“ nicht auf den Magen schlägt, gibt es Bilder von gutem Essen. Gute Nacht.

Bernhard

Jahrgang 1963, Sparkassenbetriebswirt, jetzt Pensionär, 1. Vorsitzender, Pressewart und stv. Wanderwart beim SC Barienrode e.V., Gesetzlicher ehrenamtlicher Betreuer von fünf lieben Menschen.

Von Bernhard

Jahrgang 1963, Sparkassenbetriebswirt, jetzt Pensionär, 1. Vorsitzender, Pressewart und stv. Wanderwart beim SC Barienrode e.V., Gesetzlicher ehrenamtlicher Betreuer von fünf lieben Menschen.