Mal wieder von mir ein dickes Lob für die Deutsche Bundesbahn. Pünktliche Züge und Fahrkarten zum Super-Sparpreis. Heute morgen ging es mit dem Zug von Hildesheim über Hannover und Frankfurt nach Mainz. Es hat alles bestens geklappt.

Kurz vor dem Ausstieg an der Bahnstation „Römisches Theater“ fuhr der Zug noch über die Eisenbahnbrücke, die ich vor knapp sechs Wochen noch zu Fuß Richtung Mainz überquert hatte. Auch aus dem Zug heraus konnte ich die Rhein-/Mainmündung sehen. Klasse.

Aber bevor ich von meiner Pilgerwanderung erzähle, noch kurz zwei Begebenheiten aus dem Zug. Ich saß heute direkt hinter einem speziell eingerichteten Sitzplatz für Rollstuhlfahrer. Dieser war komplett ausgerüstet mit Tasten für SOS-Notrufe etc., aber unbesetzt. Um mich herum hatten Familien mit Kindern ihre Plätze gefunden. Und dann kam es, wie ich es vorausgeahnt hatte…. die Schalter blinken so schön und ein kleiner Junge, vielleicht drei Jahre alt, näherte sich. Die gestresste Mutter musste sich gerade um ihr zweites Kind, ein vielleicht drei Monate altes Baby kümmern, das kräftig schrie. Ich bin ja gerade im „Nichtimmerfüralleszuständigmodus“ und schaute interessiert dem Jungen zu. Und schwupps hatte er den Notruf gedrückt… Erst hatte ich mit einer Notbremsung gerechnet, aber leider ging nur ein Wählanruf zum Kabinenpersonal raus… Schade… Bisschen viel Aufregung dann im Zugabteil; nur ich blieb entspannt….

Die Frau gegenüber hat fast einen Herzinfarkt bekommen… muss jetzt etwa der Junge nochmal drücken? Später steckte die Frau sich Ohrenstöpsel ins Ohr und ich hörte sie kräftig ein- und ausatmen… Erst wollte ich ihr noch den Tipp mit dem Pilgern geben… aber ich wollte keine „geklatscht“ bekommen…

Nach dem Ausstieg an der Bahnstation führte mich der Weg gleich an der Sektkellerei Kupferberg vorbei. Schönes altes restauriertes Fabrikgelände. Aber was stand denn da direkt auf dem Schild am Zugang zur Sektkellerei? „Institut für Lehrergesundheit“ -Zugang über den Hof -. Nee Leute, in der Schule sagen sie, ich fahre aus gesundheitlichen Gründen zur Kur…, tatsächlich ist es aber hier eine Sekt-Kur. Egal, Hauptsache es hilft. Ich habe jedenfalls für ein Sektchen auf meiner Wanderung keine Zeit…

Über Gonsenheim und Heidesheim ging es dann bis Ingelheim. 19,85 Kilometer standen auf meinem Tacho. Draußen wurde es schon dunkel. Das muss ich bei einer zukünftigen langen Bahnanreise einkalkulieren und am Anreisetag nur wenige Kilometer wandern.

Jetzt liege ich im Bett nach einer heißen Dusche und genieße die leichte Müdigkeit.

Ach so, fast vergessen: eine Wegstrecke auf meiner Tour nach Trier (Höhe Fell) wird in Kürze gesperrt. Wolfgang Welter vom Land Rheinland-Pfalz hat mir das mitgeteilt. Tolle Community unter den Jakobsweg-Freunden.

Bernhard

Jahrgang 1963, Sparkassenbetriebswirt, jetzt Pensionär, 1. Vorsitzender, Pressewart und stv. Wanderwart beim SC Barienrode e.V., Gesetzlicher ehrenamtlicher Betreuer von fünf lieben Menschen.

Von Bernhard

Jahrgang 1963, Sparkassenbetriebswirt, jetzt Pensionär, 1. Vorsitzender, Pressewart und stv. Wanderwart beim SC Barienrode e.V., Gesetzlicher ehrenamtlicher Betreuer von fünf lieben Menschen.

Ein Gedanke zu „SOS-Notruf, Lehrergesundheit und Ohrenstöpsel“
  1. Nee, gesperrt wird da nichts, sondern wegen zunehmender Unwegsamkeit wird eine Alternative gesucht und nach den notwendigen Zustimmungen der kommunalen Entscheidungsträger alsbald dauerhaft umgeleitet.
    Mit gps wird man aber weiterhin klarkommen.

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