Nein, die Geschichte mit dem Urin kommt später….

Bereits um 6.45 Uhr Uhr saß ich bereits am Frühstückstisch im Hotel City Residence. Erstaunlich große Auswahl. Rühreier mit Speck, Spiegeleier und 10 verschiedenen Sorten an Quark und Joghurt. Doch das Schönste waren einfach die Herzbrötchen. Beim Frühstücken bleibt das Handy im Zimmer, deshalb kann ich kein Foto hier zeigen. Bei den Herzbrötchen habe ich gleich an meine Frau gedacht… lecker sind sie. Natürlich habe ich höflich gefragt, ob ich Wegzehrung mitnehmen darf; bin ja ein Pilger… ich durfte und bekam prompt zwei Papiertüten. Auf den Tüten stand mit Hand geschrieben: „Viele schöne Momente durch trainierte Füsse“. Das hatte Beate, die Servicekraft draufgeschrieben. Da gehen nicht nur die Herzbrötchen auf…

Mit dem Zug bin ich dann wieder nach Jacobsdorf gefahren. Dort startete ich den Abschnitt über Briesen (Mark nicht Euro), Kersdorf, Berkenbrück bis Fürstenwalde (Spree).

Über den Pflaumenweg ging es los. Viele Pflaumenbäume standen am Wegrand, da hätte meine Frau ihre Freude dran gehabt – gute selbstgemachte Marmelade geht immer.

Durch trockenen Kiefernwald erreichte ich nach knapp acht Kilometern Briesen. Mensch war das staubig und trocken. Wenn es hier brennen würde, dann würde in kürzester Zeit alles in Flammen stehen.

In Berkenbrück führte mich der Weg zur Fürstenwalder Spree. Aus Schuhen und Socken raus und ab mit den Füßen ins kühle Wasser. Man hat das gezischt, als ob neben mir einer eine Flasche Bier öffnet.

Durchs Dickicht oberhalb der Spree musste ich mich fortan die nächsten vier Kilometer kämpfen. Brenneselln ausweichen, Kopf einziehen, um unter Ästen hindurch zukommen. Und natürlich noch Mücken en masse. Endlich kam ich aus der Fürstenwalder Forst raus und doch hatte mich eine Mücke in den Unterarm gestochen. So gleich erinnerte ich mich an meinen Erste Hilfe Kurs für Säuglinge und Kleinkinder vom letzten Freitag. Am besten hilft bei Insektenstich Urin. Also pinkeln musste ich auch gerade… sollte ich mir auf den Unterarm pinkeln? Natürlich nicht, denn es gibt ja „bite away“ – den elektronischen Wärmestift gegen Juckreiz bei Insektenstichen. Sofort aus dem Rucksack geholt und zack den Mückenstich abgebrannt. Kurzer Schmerz, aber weg ist der Juckreiz.

Direkt an der Spreepromenade in Fürstenwalde habe ich dann vorzüglich gespeist: „Milchreis mit Zucker und Zimt“.

Und dann machte die Spree einen schönen Bogen und ich war nach über 25 Kilometern am Ziel, nämlich am Hotel am Spreebogen. Beste Lage, direkt an der Spree, und wieder ein Pilgerupgrade fürs Zimmer bekommen. Toller Hotelier. Mein Zimmer ist modernst eingerichtet und der Ausblick ist einfach genial (s. Foto).

Kurzes Tagesfazit: es war schon zu warm und trocken. In meinen dicken Wandersocken habe ich schon sehr geschwitzt. Morgen muss ich früher loswandern, um die Nachmittagshitze zu umgehen.

Bernhard

Jahrgang 1963, Sparkassenbetriebswirt, jetzt Pensionär, 1. Vorsitzender, Pressewart und stv. Wanderwart beim SC Barienrode e.V., Gesetzlicher ehrenamtlicher Betreuer von fünf lieben Menschen.

Von Bernhard

Jahrgang 1963, Sparkassenbetriebswirt, jetzt Pensionär, 1. Vorsitzender, Pressewart und stv. Wanderwart beim SC Barienrode e.V., Gesetzlicher ehrenamtlicher Betreuer von fünf lieben Menschen.