Gestern Abend habe ich mir noch den Dom von Fürstenwalde angesehen. Der wurde im 2. Weltkrieg (1945) zerstört und 50 Jahre später in einem nachahmenswerten Baustil von Alt trifft Neu restauriert und wieder eingeweiht. Und hier habe ich einen meiner schönsten Stempel bekommen (s. Foto).

Ich habe dann im Hotel direkt am Spreebogen wunderbar geschlafen und konnte deshalb bereits um 7.35 Uhr auf Strecke gehen. Wegen meiner vorausschauenden Hitzeplanung, eben.

Da die Brücke in Fürstenwalde gesperrt war, bin ich rechts der Spree gelaufen. Herrlich, denn über 15 Kilometer ging es Richtung Mönchwinkel durch den Wald auf dem Radweg nach Berlin. Und dann immer diese Erschrecker: immer wieder zischten Radfahrer von hinten kommend an mir plötzlich knapp vorbei. Mensch können die nicht 50 m vorher mit der Klingel warnen? Seitdem habe ich mir den Schulterrückblick angewöhnt, wenn ich die Seite auf dem Fahrradweg wechsle. Und ich musste oft wechseln, denn auch hier grassiert der Eichen-Prozessionsspinner. Sogar auf Verkehrsschildern wird auf die Gefährlichkeit hingewiesen.

Unterwegs traf ich einen E-Rollstuhlfahrer mit seinem Gefährt. Der fährt übrigens bis zu 7,5 Kilometer pro Stunde schnell. Heute habe ich erstaunliche 4,7 km/h im Tagesdurchschnitt geschafft. Reichte für den Rolli aber nicht.

Und wenn ich schon mal hier in der Ecke bin, da machte ich den Umweg zur neuen Teslafabrik nach Grünheide. Das waren schon 4 Kilometer mehr, aber für die Sicht auf den Haupteingang reichte es nicht. Doch ich konnte genau den neuen Teslawahn sehen. Hinter den riesigen Fabrikgebäuden ist rege Bautätigkeit zu sehen. Das abgesperrte Gelände ist gefühlt fünfmal so groß wie das im März 2022 eingeweihte Gelände. Gigantisch. Und dieser „Musk“ verbraucht 1,8 Millionen Liter Wasser pro Jahr. Alles dürre hier. Und wenn die Fabrik noch fünf Mal so groß wird. Wasserknappheit vorausgesagt. Im Focus vor drei Wochen stand, dass nur einer aus dem örtlichen Wasserverband auf die Risiken hingewiesen hat. Der wird jetzt als Verhinderer von Arbeitsplätzen bezeichnet. Wir werden in 20 Jahren feststellen, dass er recht hatte. VW verbraucht übrigens nur 1,75 Millionen Liter verteilt auf viele Standorte. Ich sag einfach: LOS VW (s. Bild) packt sie Euch.

Weiter wanderte ich zum Bahnhof Fangschleuse. Hier kommen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Tesla an und werden mit Shuttlebussen ins Werk gefahren. Jede 5 Minuten fährt ein roter Bus! Und der Grieche an der Bahnstation profitiert richtig; ich selbst habe 20 Leute im schwarzen Tesla-Sweatshirt gesehen.

Ach so fast vergessen: auf dem Weg zur Teslafabrik habe ich eine Umweltschützerin getroffen, die hat am Straßenrand Müll gesammelt. Bis Tesla waren es 8 Säcke Müll auf ca. 5 Kilometer Länge. Dreckschweine.

Bis nach Erkner musste ich jetzt durch die Glutenhitze wandern. Vorbei am Werlsee in der prallen Sonne. Mensch war das anstrengend. Nach über 28 Kilometer Wanderung bin ich dann beim Bildungshaus Erkner angekommen. Hier übernachte ich übrigens im größten Bildungshaus Deutschlands. Nach dem Mittagsschläfchen und des Schreibens dieses Beitrags gehe ich jetzt zum kalt/warmen Buffet direkt im Haus. Leute, hier ist die Welt noch in Ordnung: 14€.

Bernhard

Jahrgang 1963, Sparkassenbetriebswirt, jetzt Pensionär, 1. Vorsitzender, Pressewart und stv. Wanderwart beim SC Barienrode e.V., Gesetzlicher ehrenamtlicher Betreuer von fünf lieben Menschen.

Von Bernhard

Jahrgang 1963, Sparkassenbetriebswirt, jetzt Pensionär, 1. Vorsitzender, Pressewart und stv. Wanderwart beim SC Barienrode e.V., Gesetzlicher ehrenamtlicher Betreuer von fünf lieben Menschen.