Gefühlt habe ich letzte Nacht neben der Kirchenglocke geschlafen. Die bimmelte alle 15 Minuten und zur vollen Stunde. Gut, dass sie höchstens 12x geschlagen hat… ich hatte hier um Mitternacht schon mit 24 Schlägen gerechnet. Jeder Glockenschlag ist wie Schäfchen zählen…. nur etwas lauter.

Nach einem einfachen Frühstück ging ich bereits kurz nach 8 Uhr auf meine 5. Etappe des Jakobswegs von Fulda nach Würzburg mit dem Zwischenziel Binsbach. Und wieder war draußen alles grau in grau und neblig. Jetzt weiß ich, warum ich Vitamin D Tabletten nehme; wir kriegen hier in Deutschland im Winter einfach zu wenig Sonne ab. Aber Vitamin B, ihr wisst schon, brauchte ich mein ganzes Leben nicht. Was ich wollte, habe ich selbst erreicht.

Von Pilger Alfred, der mich die ersten zwei Tage begleitet hat, bekam ich gestern einen Anruf und den Tipp unbedingt die Stadt Werneck anzupilgern. Dort gäbe es das Hotel Krone Post für legendäre Pilgereindrücke. Und ich habe natürlich auf Alfred gehört und den Abstecher nach Werneck gemacht. Ich wurde für meine Flexibilität bestens belohnt. Kultpilger Bernhard Wegscheid, der Eigentümer des Hotel Krone Post, hat nach seinen Pilgerwanderungen nach Santiago de Compostela und Rom sein ganzes Hotel jakobsweg-kultig eingerichtet. Jakobusstaturen, eine echte gemütliche Pilgerstube zum Klönen und ausgestattet mit vielen Erinnerungsstücken und alle Hotelzimmer heißen Jakobswegzimmer. Super modern und trotzdem individuell eingerichtet. Zum Klönschnack mit Bernhard… toller Name übrigens…. gab es vom Neffen einen Kaffee. Bernhard nimmt sich für jeden Pilger Zeit. Mein Pilgertipp: unbedingt auf der Pilgerstrecke von Fulda nach Würzburg hier im Hotel Krone Post übernachten. Einmalig in Deutschland und mit der besonderen Herzlichkeit. Außer den normalen Hotelgästen übernachten hier vielleicht so ungefähr 100 (!) Pilger pro Jahr. Hier die Adresse für weitere Informationen https://www.kronepost.de/.

In Werneck direkt neben dem Hotel gibt es noch das Barockschloss. Schickes Gebäudeensemble. Und die Stadt Werneck ist irgendwie einmalig…. direkt neben der Sparkasse gibt es zwei Brauereien…. kein Wunder, dass die Sparkasse Schweinfurt, hierzu gehört die Filiale, mal unter dem Rettungsschirm aller deutschen Sparkassen stand. Zu viel Bier macht mutiger und risikoreicher….

Heute bin ich viel Asphalt gelaufen und habe immer wieder die A7 und A70 gehört. Und nach 18,8 Kilometer war ich schon in Binsbach. Netter Ort mit Pilgerherberge und Jakobuskirche. Ich schlafe im Landhaus Binsbacher Hof. Altes Bauernhaus, dass komfortabel zu einer Pension umgebaut wurde.

Und morgen ist meine letzte Etappe nach Würzburg. Ach so, fast vergessen, so einen Berg an Mohrrüben habe ich noch nie gesehen. Schaut mal auf das Foto. Leider konnte ich nichts für den morgigen Heimweg einpacken…. muss ja alles schleppen.

Bernhard

Jahrgang 1963, Sparkassenbetriebswirt, jetzt Pensionär, 1. Vorsitzender, Pressewart und stv. Wanderwart beim SC Barienrode e.V., Gesetzlicher ehrenamtlicher Betreuer von drei lieben Menschen.

Von Bernhard

Jahrgang 1963, Sparkassenbetriebswirt, jetzt Pensionär, 1. Vorsitzender, Pressewart und stv. Wanderwart beim SC Barienrode e.V., Gesetzlicher ehrenamtlicher Betreuer von drei lieben Menschen.