Heute morgen kurz vor 8 startete ich meine letzte Tour de Jakobsweg von Fulda nach Würzburg. In meinen Gedanken war ich wahrscheinlich schon zu Hause…. ich sollte mich heute so richtig verfranzen. Es war laut von der Autobahn A7 und ich konzentrierte mich auf ein schier unlösbares Problem. Eigentlich habe ich für Probleme immer eine Lösung. Aber nur wenn der andere will. Jeder ist nämlich für sich selbst zu 100% verantwortlich. Das muss ich noch in meinem hohen Alter lernen, für andere und deren Gefühle keine Verantwortung zu übernehmen. Schwere Schreibkost – ich weiß, deshalb bin ich vom Weg abgekommen und habe erst in Würzburg „Jakob“ wiedergefunden. .. das kommt vom Grübeln und die Ehrenrunde hatte ich mir deshalb redlich verdient. Ich lief oberhalb der Jakobswegroute über Einsiedel und durch die Deponie Markt Rimpar bis Würzburg mit 26,86 Kilometer Wanderleistung.

Wahrscheinlich bin ich an einer Stelle geradeaus gelaufen, wie oft im Leben, da aber bestimmt auch mal Sachen umkurvt. Schön war es trotzdem, denn ich durfte den ganzen Tag in bunten Blättern rumschlürfen.

Heute habe ich meinen Pilgerbruder Alfred, der mich die ersten zwei Tage begleitet hat, zum 75. Geburtstag gratuliert. Er hat sich sehr gefreut. Die eigentliche Feier musste er verschieben, denn er hat sich bei der Pilgerwanderung in der Hochrhön erkältet. Gute Besserung.

Im Studentenviertel von Würzburg holte ich mir schnell noch einen wärmenden Kaffee in einem Kiosk. Irgendwie interessant hier, denn im hinteren Bereich ist gleich ein Waschsalon. Toll für Studenten. Eine Waschmaschinenfüllung kostet nur 3,25€ inkl. Waschmittel.

Etwas aufgewärmt, dann der Endspurt zum Dom in der Innenstadt von Würzburg. Und als ich drin vor dem großen beleuchteten Altarraum wohlbehütet stand, da ging mein Herz auf und alle Anstrengungen der letzten 6 Tage lösten sich. Ich weiß, dass ist das besondere Erlebnis eines Pilgers, wenn er das Ziel erreicht. Deswegen pilgere ich.

Meinen letzten Pilgerstempel bekam ich im Dom Infopoint. Alles geschafft. Noch ein bisschen Kultur schnuppern… unweit des Doms ist die alte Mainbrücke, die einen wunderschönen Blick zur Festung Marienberg bietet. Hunderte Menschen standen mit einem Weinglas mit Wein und zelebrierten diese besondere Atmosphäre…. schön anzusehen. Da hätte meine Frau bestimmt auch ihre Freude daran gehabt.

Gleich fährt mein Zug und ich freue mich auf Zuhause und meine Frau. Nachher gibt es noch mein Pilgerfazit vom Jakobsweg Fulda nach Würzburg…. seid gespannt.

Bernhard

Jahrgang 1963, Sparkassenbetriebswirt, jetzt Pensionär, 1. Vorsitzender, Pressewart und stv. Wanderwart beim SC Barienrode e.V., Gesetzlicher ehrenamtlicher Betreuer von fünf lieben Menschen.

Von Bernhard

Jahrgang 1963, Sparkassenbetriebswirt, jetzt Pensionär, 1. Vorsitzender, Pressewart und stv. Wanderwart beim SC Barienrode e.V., Gesetzlicher ehrenamtlicher Betreuer von fünf lieben Menschen.