Morgens acht Uhr fünfzehn im Kloster Amelungsborn: Großes Frühstück für Wanderbruder – Stärkung für die letzte Etappe auf dem Braunschweiger Jakobsweg. Den Abt habe ich aber leider nicht getroffen. Vielleicht beim nächsten Mal. Die heutige Strecke verlief über Negenborn, Duhnemühle, Bevern, Allersheim, Holzminden, Lüchtringen (Weserbrücke), Welterbe Kloster Corvey und Höxter.

Kurz vor Negenborn auf der K71 (Niedersächsische Mühlenstraße) sah ich von weitem eine Schranke (s. Bild). Doch weit und breit keine Bahnschienen zu sehen. Komisch – für wen und was sollte hier die Straße gesperrt werden. 100m weiter wusste ich es, denn da stand ein Straßenschild: Motiv Frosch: 18-8 Uhr Durchfahrt verboten. Echt Leute, hier wird eine Straße nur für Frösche mit einer hochmodernen Schranke gesperrt, weil sich wohl keiner an das Verbotsschild hält. Ok, das kann ich akzeptieren… aber warum wird nicht der gleiche Maßstab auch vor Kindergärten und Schulen mit einem Verbotsschild von 7-17 Uhr bedacht? Ich verstehe es nicht…. Oder gibt es hier nicht nur lebende Esel (s. Bild)?

Und dann kam ich zur wichtigsten Stempelstelle auf dem Braunschweiger Jakobsweg, nämlich zur Brauerei Allersheimer (gleichnamiger Ortsteil). Da habe ich gute Erinnerungen an schöne Abende von Brauereibesichtigungen mit den alten Kameraden Rainer Stranz und Mayc Peter. Nicht vergessen möchte ich auch einen lustigen Abend mit dem verstorbenen Landrat Butte – erinnert habe ich mich auch an ihm, als ich beim Sportplatz in Negenborn vorbeigegangen bin. Dort stand er als Torwart im Blickpunkt. Das Attentat an den Landrat ist jetzt schon über 8 Jahre her, das war richtig schrecklich. Von den beiden Mitarbeiterinnen wurde ich freundlich zum Bier eingeladen… leider hatte ich noch eine große Wegstrecke vor mir und musste ablehnen. Tolle Geste und ich bin dankbar für die schöne Zeit. Übrigens: die MitarbeiterInnen bekommen immer noch wöchentlich ein Deputat von 2 Liter Bier am Tag – ob ich mich dort als Pensionär bewerbe?

Rauf und runter ging es bis nach Bevern, wo das Schloss im Mittelpunkt des Ortes steht. Ein Teil der Erlebniswelt Weserrenaissance, die übrigens in Hameln mit dem Hochzeitshaus ein jähes Ende fand. Das Schloss mit schönem Veranstaltungszentrum im Innenhof ist immer noch renovierungsbedürftg. Über die letzte Kreisstadt in Niedersachsen in Holzminden führte mich der Wanderweg direkt an der Weser in das Bundesland Nordrhein-Westfalen Richtung Höxter. Holzminden und Höxter sind sich spinnefeind… die in Höxter trinken aus Prinzip kein Allersheimer Bier, aber das Corveyer Klosterbier, was bei der Allersheimer Brauerei gebraut wird, wird in Höxter „gesoffen“. Das verstehe ich auch nicht.

Kurz vor dem Welterbe Corvey regnete es „Bindfäden“. Gut, dass ich am Straßenrand auf der Ahornallee zum Kloster eine Duschhaube (s. Bild) gefunden habe. Die habe ich natürlich nicht aufgesetzt, denn meine Haare sollen ja möglichst wieder wachsen. Im Kloster hat Kommerz die Oberhand gewonnen. Nur ich als nachweislicher Pilger konnte mir in der Klosterkirche den Stempel ohne Eintritt abholen. Wegabweichungen hätten Eintritt gekostet. Gut, dass ich vor Jahren schon mal hier war und das Grab von Hoffmann von Fallersleben, der das „Lied der Deutschen“ (Deutschlandlied) gedichtet hat, kostenfrei besuchen durfte. Na ja, was soll erst werden, wenn die Landesgartenschau von Nordrhein-Westfalen in Höxter im Jahr 2023 stattfindet….

Übrigens – für die Landesgartenschau wird gerade im Weserbogen Richtung Höxter das alte Sägewerk am Kloster für mehr Fläche abgerissen. Die Gartenschau soll im Weserverlauf direkt bis zum Kloster gehen. Die Durchführung ist übrigens unter den Einheimischen sehr umstritten, denn selbst Höxteraner sollen 5€ Eintritt bezahlen. Das hat mir alles „Markus“ erzählt, der richtig sauer ist, dass zum Beispiel für die Armen hier in Höxter wenig getan wird. Die sollten lieber die „Millionen“ in die Menschen in Höxter investieren.

Zum Abschluss meiner Pilgertour wollte ich eigentlich im R1 ein schönes Corveyer Bier, gebraut von der Allerheimer Brauerei, trinken, doch das Bistro R1 direkt am Dampferanleger ist abgebrannt. Eigentlich schade, der „Inder“ hatte vor Jahren das Bistro übernommen und einen schönen Platz an der Weser geschaffen. Jetzt wird hier alles neu mit der Landesgartenschau und wohl wieder aufgebaut… Erhöht sich die Pacht? Markus ist sich sicher…

Fazit zum Braunschweiger Jakobsweg – s. neuer Bericht von heute.

Bernhard

Jahrgang 1963, Sparkassenbetriebswirt, jetzt Pensionär, 1. Vorsitzender, Pressewart und stv. Wanderwart beim SC Barienrode e.V., Gesetzlicher ehrenamtlicher Betreuer von fünf lieben Menschen.

Von Bernhard

Jahrgang 1963, Sparkassenbetriebswirt, jetzt Pensionär, 1. Vorsitzender, Pressewart und stv. Wanderwart beim SC Barienrode e.V., Gesetzlicher ehrenamtlicher Betreuer von fünf lieben Menschen.