Endlich wieder live dabei sein: gleich mehrere kleine Kurzfilme des Alltags zogen an mir vorbei und ich war stiller Zuschauer. Erstmal vorweg, ich bin heute Mittag pünktlich mit dem Zug in Görlitz angekommen, dem Startort meiner Pilgerwanderung von Görlitz nach Vacha. Nach Zwischenhalt am Berliner Hauptbahnhof erinnerte ich mich, dass ich bereits vor über 5 Monaten dort stand und auf den Zug nach Warschau gewartet habe (=Film 1).

Im Zug nach Cottbus saß ich hinter einer Referentin vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BaFa), dass sind die, die Fördermittel auszahlen, z. B. neue Heizung. Zusätzlich stieg eine Mutter mit ihrem „lieben“ Baby ein. Mein Wunsch wurde erfüllt, das Baby schrie ohne Ende und ich sagte Film ab zu mir: die Referentin hatte gerade eine Videokonferenz und verstand natürlich nur die Hälfte, vermutlich eher weniger…. Dann versagte das Internet in der weiten Fläche von Brandenburg…. Sie schimpfte vor sich hin – köstlich (=Film 2).

Nach Umstieg in Cottbus ging es weiter nach Görlitz. Mir schräg gegenüber saßen zwei Männer, die den Abend zum Tag gemacht haben. Ok, wahrscheinlich ohne festen Wohnsitz… Das ist schlimm… ok Biertrinken zu dieser Zeit könnte ich auch noch verzeihen, aber die beiden Brüder haben sich das Bier geteilt. Jeder nahm mal einen Hieb aus der Flasche… übrigens Export Meisterpils. Und dann holte einer blaue Tabletten raus und gab dem Kumpel auch eine, ein Schelm der auch denkt, was ich gedacht habe (=Film 3).

Direkt in Görlitz bin ich zuerst zur Jakobskirche gewandert: den ersten Stempel geholt und eine Kerze angezündet. Und das wusste ich bisher auch nicht, vor über 500 Jahren ist eine Nachbildung des heiligen Grabes und den Stätten in verkleinerter Kopie hier in Görlitz entstanden. Deswegen wird es Görlitzer Jerusalem genannt. In der St. Peter und Paul Kirche gab es den nächsten Stempel und dann wanderte ich bergab zur Altstadtbrücke, die Fußgängerbrücke nach Polen. Und jetzt kommst: (=Film 4). Dort stehen zwei Blitzer und jeder Fußgänger wird aufgenommen. Ich bin zum Spaß mehrmals hin und her gegangen… in Polen angekommen und was mache ich da natürlich als Erstes? Natürlich nach dem Preis für Zigaretten fragen. Eine Schachtel Camel 3,20 €.

Görlitz hat eine wunderschöne Altstadt, der Kern ist durch Kriege nicht zerstört worden, deshalb sind hier schon über 100 Filme gedreht worden. Eine besondere Filmkulisse. Einige Beispiele: Goethe, Zauberlehrling, Grand Budapest Hotel, Der junge Karl Marx… (=Film 5)

Dann marschierte ich zur Jugendherberge. Toll gelegen – mitten in der Altstadt. Zweckmäßige Ausstattung des Einzelzimmers mit Hochbett… ich schlafe unten und kann mich sogar aufrecht hinsetzen. Abends gab es Kartoffelsuppe und frisches Brot und Salat. Alles eben so wie früher, als ich auf der Insel Amrum zur Klassenfahrt in der 6. Klasse war. Da erinnerte ich mich an den Hagebutten Tee, den es hier nicht gibt, und an die Schlägerei zwischen zwei Klassenkameraden Uwe und Werner. Dabei ging ein Zaun zu Bruch und wir Jungs wurden in Gemeinschaftshaftung genommen (=Film 6).

Das Bett hatte ich gleich nach Ankunft bezogen und es hat gerade „gepfiffen“… ich soll kommen…. im Traum läuft (=Film 7)

Bernhard

Jahrgang 1963, Sparkassenbetriebswirt, jetzt Pensionär, 1. Vorsitzender, Pressewart und stv. Wanderwart beim SC Barienrode e.V., Gesetzlicher ehrenamtlicher Betreuer von drei lieben Menschen.

Von Bernhard

Jahrgang 1963, Sparkassenbetriebswirt, jetzt Pensionär, 1. Vorsitzender, Pressewart und stv. Wanderwart beim SC Barienrode e.V., Gesetzlicher ehrenamtlicher Betreuer von drei lieben Menschen.

2 Gedanken zu „Filmkulisse für Wanderbruder“

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