Heute heißt mein persönliches Tageswort „Achtsamkeit“. Eigentlich hätte es schon gestern Abend gepasst. Gestern verspürte ich enormen Hunger. Bei der Achtsamkeit soll ich auf meinen Körper hören. Gehört. Zwei Straßenecken weiter war ich im Leipziger Damaskus I . Restaurant. Ich bestellte einen Hähnchenburger ohne Pommes Frites und bekam stattdessen Hähnchen + Gemüse in einer Teigrolle. Egal, frisch zubereitet und hat gut geschmeckt. Nebenan in Damaskus II trank ich einen Espresso und achtete darauf diesen langsam zu trinken. Geschafft. Wieder ein Geschäft weiter: Damaskus III, ein Lebensmittelgeschäft, dort kaufte ich eine Flasche stilles Wasser. Ausgetrunken. Schön, dass alles hier so direkt zusammenliegt. Ach so, in Damaskus I kam ein Angestellter zur Schicht und betete zum Nachmittagsgebet erstmal auf einem Teppich. Das ist alles hier so lebendig – mein gestriges Stichwort. Manchmal komme ich schon selbst durcheinander, welches Wort gerade dran ist.

Und dann zurück auf die Bude. Von Helga H. habe ich einen Insidertipp für müde und geschwollene Füsse bekommen. Mindestens 10 Minuten ins kalte Wasser stellen. Oh je, also bin ich aufs Waschbecken geturnt, gut dass das kein hängendes war, oben hingesetzt und die Füße ins kalte Wasser gestellt. Ein Bild für die Götter… und als 2. Tipp die Füsse auch über Nacht richtig hochlegen. Und das hat richtig geholfen… zum Frühstück passte ich wieder bequem in meine Duflex-Schuhe. Super.

Heute morgen marschierte ich zuerst zur Nikolaikirche – das war schon ein aufregender Moment, als ich mitten auf dem Platz die Augen schloß und an die friedlichen Demonstrationen im Jahr 1989 dachte. In der Stadt Leipzig wird derzeit viel gebaut, es war einfach nur laut. Raus da. Heute war es eine schöne Wegstrecke am Zoo vorbei und entlang des Flüsschens „Neue Luppe“, wenig Asphaltstrecken.

Vor der Kirche in Maßlau habe ich die ersten und einzigen Pilger getroffen. Das Ehepaar wohnt auf Rügen und die sind seit Wurzen auf der Strecke. Total freundlich, sie machten gerade Siesta. Hunger hatte ich allein vom Zugucken bekommen. Nein, nein, du musst auf deinen Körper achten… und die Turbopilger aus Dänemark (sh. Bericht vor einigen Tagen) hatten sich auch erst heute im Kirchenbuch eingetragen. Ich sitze Allan und Christina quasi im Nacken.

In Dölkau habe ich auf dem Hof etwas gesehen, was mich an früher erinnerte: auf der Hoffläche haben wir auch immer das Gras für die Kaninchen getrocknet. Durch den Beton von unten und der Sonne von oben wird es schnell zu Heu.

Und dann noch am Handy „Happy Birthday“ für unseren Enkelsohn gesungen und schwupps war ich schon in Merseburg. 36,21 Kilometer waren heute zu viel. Aber genauso anstrengend war es wohl auch für meine Frau beim Kindergeburtstag mit 10 Kindern. Sie sagte: Flöhe sind einfacher zu hüten.

Für heute untergekommen bin ich im Goldenen Löwen in Merseburg. Vorher hatte ich mir noch ein Karton aus einer Buchhandlung geholt und jetzt sind schon 2,2 Kilo Klamotten etc. unterwegs nach Hause. Denn wie heißt die alte Pilgerregel: jedes Kilo weniger, erhöht die Tagesleistung um einen Kilometer. Mal sehen, ob der Rucksack morgen allein geht….

Ach ja, sowohl heute beim Goldenen Löwen und gestern beim Atlas Hotel bekam ich den Schlüssel für das für mich vorgesehene Zimmer. Und jedesmal war es noch nicht gereinigt!!! Na ja, Upgrade lässt grüßen :-). Ich spekuliere gerade, was beim 3. Mal passiert… wahrscheinlich sind dann noch Gäste drin. Abwarten.

Bernhard

Jahrgang 1963, Sparkassenbetriebswirt, jetzt Pensionär, 1. Vorsitzender, Pressewart und stv. Wanderwart beim SC Barienrode e.V., Gesetzlicher ehrenamtlicher Betreuer von drei lieben Menschen.

Von Bernhard

Jahrgang 1963, Sparkassenbetriebswirt, jetzt Pensionär, 1. Vorsitzender, Pressewart und stv. Wanderwart beim SC Barienrode e.V., Gesetzlicher ehrenamtlicher Betreuer von drei lieben Menschen.