Ein herrlicher Tag. Heute war „Ruhe“, das angesagte Stichwort des heutigen Tages. Richtig gut, gestern habe ich mich überschätzt. Gleich nach dem feudalen Frühstück die Laufpläne geändert: das Zimmer in der Pension in Freyburg storniert und bei der Pilgerherberge in Roßbach mich angemeldet. Gut so, denn laut Plan waren es 16 Kilometer, tatsächlich mit Stadtrundgang in Merseburg doch wieder 21,04 Kilometer.

Bei diesem Stadtrundgang, auch zum Dom, traf ich wieder das Pilgerehepaar von Rügen. Ines und Dirk. Die beide hatten in einer Kirche übernachtet – auf der Empore, wo bis zum Krieg noch eine Orgel stand. Was muss das für eine tolle Atmosphäre gewesen sein…. und morgens haben sie gleich ihre Yogaübungen gemacht, die fünf Tibeter. Interessant. Gemeinsam wanderten wir die nächsten acht Kilometer zusammen, bis kurz vor Frankleben. Sind gerade Großeltern geworden und durch Corona hatten sie endlich wieder mehr Zeit für sich und die Familie. Das ging wohl allen so. Das war das Schönste an Corona.

Mein Weg führte mich durch eine Kleingartenanlage, dort wurde eine Parzelle extra für Pilger eingerichtet – der Garten der Begegnung. Klasse gemütlich. Pause und Ruhe. 100 m weiter gab es in dieser Kleingartenanlage sogar eine Pilgerherberge. Witzig. Frischer geht das Gemüse und das Obst nicht.

In Frankleben, in der Nähe des Dorfgemeinschaftshauses sah ich eine Schlange – aus hintereinander gelegten Steinen. 11m lang. Tolle Idee. Und sowas habe ich schon auf meiner Tageswanderung um das Steinhuder Meer gesehen (sh. Bericht).

Und dann kam schon wieder so eine geharkte Fläche. Diesmal bin ich nicht rüber gelaufen – warum eigentlich nicht?

Und am Geiseltaler See, der größte wohl in Sachsen-Anhalt, war mit tierisch warm. Es ist ein See, der durch die Aufgabe des Tagebaus entstanden ist. Ich dann verbotenerweise zum See runter, Klamotten aus und splitterfasernackt in den See gegangen. Das Wasser war sehr angenehm, nur unter mir sackte der Boden ein. Halt Vorsicht, da war doch was (sh. Bericht Nürnberg-Konstanz). Dann habe ich mich von oben bis unten nass gemacht. Also nicht nur ein nackter sondern auch ein nasser Pilger. Dann 30 Minuten Ruhe. .. übrigens, das trübe Wasser wurde während dieser Zeit nicht wieder klar – das matschigen Erdreich war wohl richtig tief.

Schalke Fan trägt Dortmund Trikot und Glück auf

Heute war Mäusetag, also nicht die im Portemonnaie, sondern auf den abgemähten Kornfeldern. Sie zischten nur so vorbei. Und dann habe ich meinen zukünftigen Stiefschwiegersohn zum Geburtstag gratuliert. Dem haben sie beim Junggesellen-Abschied böse mitgespielt. Ok, das Bierfahrrad war angemessen, doch er musste den ganzen Tag ein Dortmund Trikot tragen, ob wohl er ein eingefleischter Schalker ist und die sind bekanntlich Erzfeinde. Tun so etwas die engsten Freunde? Die Zeche haben sie selbst zu zahlen. Rache ist süß.

Hier im Tagebaugebiet sind viele Kleingartenanlagen. Und eine heißt „Glück auf“. Das darf ich übrigens auch offiziell sagen, urkundlich verbrieft. In Osterwald bin ich in ein Bergwerk eingefahren und habe mich wohl ordentlich benommen. Wenn die heute die Story mit dem verbotenen Baden hören würden, dann müsste ich mit einem Entzug rechnen.

Getroffen habe ich noch den sechsjährigen Erik, der jetzt am 29. August in die Schule kommt. Er hat schon einen Polizeiranzen (?). In der Vorschule hat er tatsächlich schon die ersten Wörter auf Englisch sprechen müssen. Kein Kommentar.

Untergekommen bin ich ordentlich in einem Gartenhaus mit Dusche und WC bei der Familie Schwarzer in Roßbach. Sehr idyllisch hier. Schöner Garten.

Bernhard

Jahrgang 1963, Sparkassenbetriebswirt, jetzt Pensionär, 1. Vorsitzender, Pressewart und stv. Wanderwart beim SC Barienrode e.V., Gesetzlicher ehrenamtlicher Betreuer von fünf lieben Menschen.

Von Bernhard

Jahrgang 1963, Sparkassenbetriebswirt, jetzt Pensionär, 1. Vorsitzender, Pressewart und stv. Wanderwart beim SC Barienrode e.V., Gesetzlicher ehrenamtlicher Betreuer von fünf lieben Menschen.