Willkommen auf meiner Etappe des Sächsischen Jakobswegs! Heute nehme ich euch mit auf eine beeindruckende Strecke von Flöha über Euba und Sonnenberg bis ins Herz von Chemnitz. Diese Route mag auf den ersten Blick unspektakulär erscheinen, doch sie war gespickt mit Momenten, die nachwirken.


Gestern: Ein Abend voller Kontraste

Der Vorabend begann kulinarisch: Ein köstliches Abendessen mit frischen Möhren, Kartoffeln und einem perfekt gepfefferten Rumpsteak in Wallnussöl gebraten. Danke an meine Frau für den telefonischen Kochkurs. Einfach ehrlich, sättigend, gelungen. Doch der Abend hielt noch Überraschungen bereit. Auf dem P+R-Parkplatz veranstalteten einige Jugendliche ein improvisiertes Spektakel, indem sie den Duftsprüh von Deo-Dosen anzündeten. Die Flammen loderten beeindruckend hoch, und ich konnte mir einen Kommentar nicht verkneifen: „Verbrennt euch nicht!“ Diese Episode erinnerte mich an eigene Streiche früherer Tage – klingelnd verschwinden, Gartentore aushängen – doch die moderne Jugend hat durch das Internet offenbar ein neues Repertoire an Unsinn.


Frühstart nach einer unruhigen Nacht

Schon um 7:30 Uhr brach ich auf. Die Luft war klar und frisch, ein Hauch von Herbst ohne Wind – ideal für die heutige Strecke. Der Weg führte mich zunächst stetig bergauf von Flöha nach Euba, ein knackiger Anstieg von etwa 200 Höhenmetern, gefolgt von einem entspannenden Abstieg ins Tal. In Euba gab es zwei Highlights: eine Stempelstelle an der Kirche und die beeindruckend stille Talsperre – leider leer, aber dennoch imposant.


Durch den Wald zum Stadion

Von Euba führte der Weg weiter nach Adelsberg und dann rechts auf einem großen Bogen durch den Frankenberger Wald. Die Stille und das Spiel der kleinen Sonnenstrahlen durch die Bäume waren ein Genuss. Der Abstieg brachte mich direkt zum Stadion des Chemnitzer FC. Modern und gut in Schuss – ein kurzer Moment des Staunens, bevor es weiter ging Richtung Altstadt.


Ein spontaner Umweg mit Begegnung

Ein unerwartetes Highlight des Tages war der Anruf von Heinz Werner Lehmann, dem Ehrenvorsitzenden des Sächsischen Jakobswegs. Er lotste mich über eine kleine Umleitung direkt zu ihm. Ein Besuch voller Einblicke und Geschichten, die ich in einem Sonderbericht noch ausführlicher teilen werde.


Bergfest mit Kultur-Bonus

Der Tag endete am Bahnhof von Chemnitz – nach 17,15 Kilometern bei einem halben Wandertag. Heute gibt es etwas zu feiern: Bergfest! Die Hälfte des Sächsischen Jakobswegs ist geschafft. Als Kind der „Belohnungsgeneration“ gönne ich mir zum Abschluss einen besonderen Moment: einen Abend im Chemnitzer Kabarett mit dem Stück „Einfach mal Heizung an“. Vorher setze ich das Wohnmobil nach Stollberg um, um dann ganz entspannt mit der Bahn zur Kulturhauptstadt Chemnitz, die 2025 Ausrichter sind, zurückzukehren.


Fazit

Ein Tag voller Höhen und kleiner Überraschungen – von der kalten Morgenluft bis zur abendlichen Kultur. Jeder Schritt bringt mich weiter auf meinem Weg, jeder Moment wird Teil dieser einzigartigen Reise. Bleibt dran, bald gibt es mehr Eindrücke vom Sächsischen Jakobsweg!

Bernhard

Jahrgang 1963, Sparkassenbetriebswirt, jetzt Pensionär, 1. Vorsitzender, Pressewart und stv. Wanderwart beim SC Barienrode e.V., Gesetzlicher ehrenamtlicher Betreuer von drei lieben Menschen.

Von Bernhard

Jahrgang 1963, Sparkassenbetriebswirt, jetzt Pensionär, 1. Vorsitzender, Pressewart und stv. Wanderwart beim SC Barienrode e.V., Gesetzlicher ehrenamtlicher Betreuer von drei lieben Menschen.