Der zweite Wandertag auf dem Jakobsweg von Bautzen nach Hof führte mich von Bischofswerda nach Arnsdorf und begann bereits im Morgengrauen. Um 7:26 Uhr saß ich im Zug nach Bischofswerda, die Straßen noch leer, der Himmel grau und die Luft kalt und feucht – eine dichte Nebelschicht lag über der Landschaft und hüllte den Weg ein.
Die gut ausgeschilderte Route des Sächsischen Jakobswegs führte mich über Feldwege, durch kleine Wälder und vorbei an zahllosen Datschen, die das ländliche Bild hier prägen. Ein erster Höhepunkt war der Schlosspark Großharthau, ein stiller Ort mit weitem Blick ins Land. Besonders kurios: Der Jakobsweg nimmt hier eine überraschende Wendung und verläuft direkt durch den Bahnhof von Großharthau – unter den Gleisen hindurch! Solche kleinen Eigenheiten machen diese Strecke einzigartig.
Ein weiteres bemerkenswertes Stück des Weges führte durch ein Wasserschutzgebiet in Richtung von Seeligstadt, wo ich an neun Brunnen vorbeikam. Ich fragte mich, ob hier vielleicht Wasser für Dresden gefördert wird? Diese Quelle, so nah an meinem Weg, erinnerte mich an meine Wanderung in Heiligenstadt, wo ich erst vor Kurzem am geografischen Mittelpunkt Deutschlands stand https://wanderbruder.de/hoehenrausch-im-herbst-wandern-in-heilbad-heiligenstadt-mit-meiner-frau-und-maskottchen-zeibel-auf-den-spuren-von-pilgern-und-whiskey/
Heilig – seelig … Gute Omen.
Das letzte Stück führte entlang der Straße Richtung Arnsdorf, vorbei an mehreren Klinikgebäuden, die das Stadtbild dort prägen.
Auf diesem Abschnitt von Bischofswerda nach Arnsdorf fiel mir die ungewöhnlich hohe Zahl leerstehender Häuser auf – stumme Zeugen einer anderen Zeit.
Mit 18,28 Kilometern in den Beinen hatte ich mein Tagesziel erreicht und freue mich nun auf den freien Nachmittag. Mal sehen, wohin es mich heute noch verschlägt – bleibt gespannt!