Der heutige Abschnitt des Jakobswegs von Bielefeld nach Rheinberg war ein echtes Highlight meiner bisherigen Tour!

Der Start in den kalten, aber sonnigen Morgen war ein Erlebnis für die Sinne: Die aufgehende Sonne malte die Landschaft in goldene Farben, während der Nebel mystisch über den Feldern aufstieg. Ein malerischer Beginn, der das Herz eines jeden Wanderers höherschlagen lässt.

Europa wurde auf den Wegen der Pilger geboren, so steht es an einem Gedenkstein, den ich passierte. Wahrlich – nichts kann die Bedeutung dieses Weges besser auf den Punkt bringen. Auf den Pfaden des Jakobswegs verschmelzen Grenzen, und man spürt die historische Bedeutung jedes Schrittes.

Vorbei an endlosen Maisfeldern erreichte ich schließlich Gemen. Eine Kleinstadt, die mich völlig überraschte – so idyllisch und charmant, dass sie ohne Frage das bisher schönste Fleckchen Erde auf meiner Tour ist. Hier verweilt man gerne und saugt die Atmosphäre auf.

Als nächstes führte der Weg nach Borken. Eine Erinnerung überkam mich – hier war ich schon zu Besuch im St. Marien-Hospital. Anfang Juli 2019, ein Moment, den ich nie vergessen werde. Meine Tochter erhielt damals eine schwere Diagnose. Ich bin sofort hingefahren. Doch heute, jetzt Jahre später, bin ich dankbar für die Fortschritte der Medizin.

Mit den Gedanken in der Vergangenheit habe ich glatt den Wegweiser Richtung Raesfeld übersehen. Nach einem kleinen Umweg wurde ich dann in Raesfeld bestens entschädigt für alles: Schloss Raesfeld! Ein wahrlich fürstliches Bauwerk, das mit seiner Atmosphäre beeindruckt. Drei Hochzeiten fanden gleichzeitig statt – ein Ort voller Freude und Leben! Die Schlosskapelle, die romantische Umgebung und die Akademie des Handwerks, die hier ihren Sitz hat und ein Tagungshotel betreibt – das alles macht Raesfeld zu einem wahren Traumziel.

Als einziger Gast des Hotels (keine Tagung an diesem Wochenende) fühlte ich mich wie der Herr des Schlosses. Es war, als gehörte dieses beeindruckende Anwesen nur mir allein. Der perfekte Abschluss eines rundum gelungenen Tages.

Die heutigen 22,46 Kilometer waren vollgepackt mit Eindrücken, und alles passte perfekt zusammen – die Strecke, die Sehenswürdigkeiten und die Unterkunft. Ich kann es kaum erwarten, zu sehen, was der Jakobsweg morgen für mich bereithält!

P.S. Und meine liebe Frau besucht heute ihre Schulfreundin Sabine. Ihr kennt Sabine ja schon: https://wanderbruder.de/ein-ueberraschendes-wiedersehen-auf-dem-jakobsweg-ein-moment-voller-emotionen/.

Und danke an alle für über 44.444 Besucher meiner Wanderbruderseite. Phänomenal.

Bernhard

Jahrgang 1963, Sparkassenbetriebswirt, jetzt Pensionär, 1. Vorsitzender, Pressewart und stv. Wanderwart beim SC Barienrode e.V., Gesetzlicher ehrenamtlicher Betreuer von drei lieben Menschen.

Von Bernhard

Jahrgang 1963, Sparkassenbetriebswirt, jetzt Pensionär, 1. Vorsitzender, Pressewart und stv. Wanderwart beim SC Barienrode e.V., Gesetzlicher ehrenamtlicher Betreuer von drei lieben Menschen.