Gestern Abend war es einfach noch phänomenal: Ein Sonnenuntergang, der Wanderwoman und mir fast den Atem raubte – ein Moment, den wir in vollen Zügen genossen haben. Doch der heutige Tag versprach neue Eindrücke, als wir uns aufmachten, den höchsten Gipfel von La Palma, den beeindruckenden Roque de los Muchachos (2426 Meter über dem Meeresspiegel), zu erkunden.

Kurven, Kultur und mystischer Nebel

Unsere Anfahrt war ein echtes Erlebnis. Nach knapp zwei Stunden kurviger Straßen – souverän gemeistert von Walter Röhrl, alias „Kurvenbruder“ in unserem Suzuki Vitara – legten wir einen Zwischenstopp im Parque Arqueológico de Belmaco ein. Dort bestaunten wir den mächtigen Drachenbaum, dessen harziges „Drachenblut“ früher als Heilmittel gegen Husten und Verbrennungen diente. Ebenso faszinierend: kleine Höhlen mit uralten Inschriften, die von den frühesten Bewohnern der Insel erzählen.

Weiter ging es über Santa Cruz – doch statt der angekündigten Sonne erwartete uns dichter Nebel. Die Sicht? Kaum 20 Meter. Unsere Hoffnungen auf spektakuläre Panoramablicke wurden buchstäblich vom Nebel verschluckt.

Ein Spiel der Elemente: Sonne trifft Nebel

Am Startpunkt unseres Rundwanderwegs erwartete uns die nächste Herausforderung: Der Mirador de los Andenes war auch von einer dichten Nebelwand eingehüllt. Aus Sicherheitsgründen entschieden wir uns, den geplanten Weg nicht zu gehen – schließlich wollen wir noch viele weitere Erlebnistage genießen!

Stattdessen nahmen wir den kürzeren Gipfelpfad in Angriff. Was uns dort erwartete, war pure Magie: mystische Nebelfelder, nur 4 Grad und Wanderwoman in Shorts – eine unerschütterliche Heldin! Je höher wir stiegen, desto dünner wurde die Luft. Die Temperaturen blieben konstant niedrig, doch der Nebel reizte unsere Schleimhäute.

Der einmalige Blick auf die gewaltigen Parabolantennen des astrophysikalischen Instituts auf La Palma entschädigten uns für die Strapazen. Und eine ganz außergewöhnliche Ruhe auf dem Gipfel – schon auffallend.

Das astrophysikalische Institut: Ein Blick ins Universum

La Palma ist nicht nur ein Wanderparadies, sondern auch ein Ort von weltweiter Bedeutung für die Astronomie. In der klaren Luft des Roque de los Muchachos stehen einige der modernsten Teleskope der Welt, darunter die beeindruckenden Parabolantennen und das Gran Telescopio Canarias – eines der größten Spiegelteleskope der Erde. Die Dimensionen dieser Anlagen sind schlicht atemberaubend, und ihr Zweck ist nicht weniger faszinierend: Hier werden Galaxien, schwarze Löcher und die Ursprünge des Universums erforscht. Ein beeindruckendes Zeugnis dafür, wie Wissenschaft und Natur Hand in Hand arbeiten.

Ach ja, ein kleines Highlight am Wegesrand: Ein Felsen, den wir liebevoll „den großen Pimmel“ tauften – ein kurioser Anblick, der uns trotz der Nebelschwaden ein Schmunzeln entlockte.

Von der Höhe ins Wasser? Leider nein!

Nach dem Abstieg hatten wir uns auf ein erfrischendes Bad im Piscina Natural von Azul gefreut. Eine Stunde 15 Minuten Anreise nach Azul. Doch die rote Fahne machte uns einen Strich durch die Rechnung: Die Wellen des Atlantiks waren zu hoch, Schwimmen verboten. Und so ging es weiter auf die zweistündige Rückfahrt.

Doch der Tag endete versöhnlich: Am Playa de Zamora, in der Nähe unseres Hotels, wurden wir von der wärmenden Sonne und dem schwarzen Sandstrand empfangen. Hier trafen wir auch unsere zwei weiteren Hotelgäste, nämlich Barbara und Karl aus Schwaben wieder – inspirierende Gesprächspartner, mit denen die letzten Abende sehr entspannt waren.

Fazit: Kontraste und Magie

Wenig Wanderkilometer, dafür eine Fülle an Eindrücken: mystischer Nebel, wissenschaftliche Giganten und die Wärme des schwarzen Sandes.

Bernhard

Jahrgang 1963, Sparkassenbetriebswirt, jetzt Pensionär, 1. Vorsitzender, Pressewart und stv. Wanderwart beim SC Barienrode e.V., Gesetzlicher ehrenamtlicher Betreuer von drei lieben Menschen.

Von Bernhard

Jahrgang 1963, Sparkassenbetriebswirt, jetzt Pensionär, 1. Vorsitzender, Pressewart und stv. Wanderwart beim SC Barienrode e.V., Gesetzlicher ehrenamtlicher Betreuer von drei lieben Menschen.