Hey, was war dass denn? Eigentlich ist ja der heutige Tagesbericht schon online. Und dann habe ich heute noch eine wunderbare Nachspielzeit gehabt. Jetzt aber erst von vorn: frisch geduscht, in kurzer Hose und mit meinen blauen zu engen Duflex-Latschen bin ich ins Zentrum gelaufen. Super schöne Innenstadt in Gotha. Die historische Fußgängerzone wird bis November 2021 saniert, so der Plan der Stadtfürsten. Und direkt vor meinen Augen: Archäologische Ausgrabungen – sichtbare alte Reste einer Stadtmauer, da geht die Fertigstellung aber auch bestimmt in eine Nachspielzeit… Kenn ich vom Wilhelm-Busch-Haus in Hameln.

Und plötzlich ein Regenguss. Ich musste mich schweren Herzens bei einem früheren Mitbewerber ins Foyer stellen, um halbwegs trocken zu bleiben. Eine Frau um die 60 erzählte mir während dieser Wartezeit, dass sie heute aus dem Kreis extra in die Stadt gekommen ist, um an drei Konzerten des Thüringer Orgelsommers teilzunehmen. Das letzte Konzert wäre um 18.00 Uhr in der Augustinerkirche. Pop, Rock und Filmmusik auf einer Kirchenorgel? Also ich mit. Alle schick gekleidet und ich mit meinen Badelatschen und der kurzen Hose. Zunächst fragte ich am Einlass, ob ich denn in diesem Outfit das Konzert besuchen dürfte. Aber klar sagte eine der Organisatoren: Jesus ist doch auch barfuß gelaufen… Der Organist Michael Schütz aus Berlin spielte u.a. Cover-Versionen von Abba, Queen und Harry Potter auf der Kirchenorgel. Ein weiteres Nachspiel und eine schöne Auszeit für mich. Besonders gut gefallen hat mir das Stück „Imagine“ von John Lennon: …stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin…. Im Anschluss wurden Spenden für die arg gebeutelte Künstlerbranche gesammelt. Konnte ich gut nachvollziehen und wurde ehrlich in der Begrüßung rübergebracht. Ich habe mich auch beteiligt und es hat im Klingelbeutel nicht geklimpert!!! Zusammengefasst heißt das: gestern und heute im Konzert gewesen = Konzertpilger.

Auch meinen Körper habe ich gestärkt. Ich war danach beim Griechen Athos hier in Gotha. Kurze Zeit später kamen zu einem reservierten Tisch die Helferschar des Konzerts. Was für ein Zufall. Und ihr glaubt es nicht – das Gespräch habe ich belauscht!!! (warum sprechen die auch so laut?). Die 1. Frage war, wer zahlt das eigentlich heute? Das kam von dem Herrn, der gerade in der Kirche einen großen Spendenaufruf gemacht hatte. Hey Leute, wie scheinheilig ist das denn? Kann nicht jeder sein Essen selbst bezahlen? Leider gab es auf die Frage keine Antwort, weil wohl der „Herr des Geldes“ noch nicht da war. Schämt euch allein schon für die Frage! Hat das ein Nachspiel?

Ach so, fast hätte ich schon wieder etwas vergessen. Meine Berichte werden auch fleißig von Nutzern des www.daspilgerforum.de gelesen. Das sehe ich anhand meiner Statistikdaten. Und Pilger „Wanderer“ hat geschrieben, dass ihm der Pilgervirus genau auf dieser Strecke der ViaRegia von Görlitz nach Vacha gepackt hat. Einmal Pilger – immer Pilger. Und „Simone“ ist so begeistert von den Berichten, dass sie am 5. Oktober selbst diese Pilgerwanderung macht. Da habe ich sie mit dem Pilgervirus virtuell angesteckt. Und vielleicht geht Pilger Franz mit. Herrlichst. Bleibt alle wohlbehütet.

Bernhard

Jahrgang 1963, Sparkassenbetriebswirt, jetzt Pensionär, 1. Vorsitzender, Pressewart und stv. Wanderwart beim SC Barienrode e.V., Gesetzlicher ehrenamtlicher Betreuer von fünf lieben Menschen.

Von Bernhard

Jahrgang 1963, Sparkassenbetriebswirt, jetzt Pensionär, 1. Vorsitzender, Pressewart und stv. Wanderwart beim SC Barienrode e.V., Gesetzlicher ehrenamtlicher Betreuer von fünf lieben Menschen.

Ein Gedanke zu „Pilgervirus, Badelatschen und Spenden“
  1. Hallo und liebe Grüße aus Aerzen! Wenngleich ich nicht regelmäßig Kommentare schreibe, will ich doch zeigen, dass ich dir auf der Tour folge. Nette Berichte bisher, lustige Anekdoten, detailreiche Begebenheiten. Ich wünsche dir weiterhin alles Gute!

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