Gestern Abend begann mein Erlebnis in Bischofswerda. Nach einer 400-Kilometer-Anreise mit dem Wohnmobil habe ich es mir auf dem P&R-Parkplatz am Bahnhof gemütlich gemacht. Zugegeben, die Anfahrt wäre mit dem Zug entspannter gewesen, aber die Flexibilität und den Komfort, den mein Wohnmobil bietet, möchte ich auf meiner Pilgerreise nicht missen. Schließlich lässt sich damit viel mehr mitnehmen – Wechselkleidung, Essen, Getränke und alles, was für eine entspannte Tour notwendig ist.

Nachdem ich alles vorbereitet hatte – von belegten Broten über geschnittene Äpfel bis zum Kaffee und Tee in der Thermokanne – ging es nach einer ruhigen Nacht früh los. Zwar minus 1 Grad, Nebel, aber ich bin mit der kuscheligen Wärme aus den Wohnmobil gemütlich in einen perfekten Tag gestartet. Morgens um 7:40 Uhr brachte mich der Zug mit meinem Deutschlandticket von Bischofswerda nach Bautzen, den Ausgangspunkt meiner Pilgeretappe auf dem Sächsischen Jakobsweg.

Der erste Schritt auf dem Pilgerpfad brachte mich in die Geschichte zurück. Schon Herzog Heinrich der Fromme zog im Jahr 1503 auf dieser Route als Pilger nach Santiago de Compostela. Seine Spuren fühlte ich heute in dem Nebel, der die Atmosphäre mystisch und den Weg geheimnisvoll machte. Meine Route führte mich von Bautzen durch kleine Ortschaften wie Grubschütz, Göda und Demitz nach Bischofswerda – ein Erlebnis zwischen Industriegeschichte, Herbstzauber und sorbischer Freundlichkeit. Die sorbische Freundschaft kenne ich noch von meiner Pilgerwanderung auf der ViaRegia: https://wanderbruder.de/jakobsweg-goerlitz-nach-vacha-bis-fulda/

Durch dichte Nebelfelder mit Sichtweiten unter 100 Metern schritt ich entspannt durch die Natur, meine wetterfesten Winter-Barfußschuhe waren der perfekte Begleiter auf feuchten Wald- und Wiesenpfaden. Der Tau tropfte von den Blättern, der Nebel umhüllte die Szenerie, und es fühlte sich an, als wäre ich auf einem verwunschenen Weg. Dank meines nur 3 Kilogramm leichten Rucksacks lief ich problemlos mit einer Geschwindigkeit von 5,1 km/h, kurze Pausen eingerechnet.

Nach 25,8 Kilometern erreichte ich mein Etappenziel Bischofswerda. Wandern mit Leichtigkeit: Einfach nur ein Hammer-Erlebnis!

Von dort brachte ich mein Wohnmobil weiter nach Arnsdorf, wo es nun für die nächsten zwei Tag parkt. Wieder empfängt mich der Komfort meines mobilen Zuhauses: heiß duschen, warmen Grünkohl genießen, den meine liebe Frau für mich vorbereitet hat – was will man mehr? Der Luxus des eigenen Bettes, einer kleinen Küche mit Kühlschrank und sogar einer Dusche – einfach pilgerfreundlich.

Morgen früh geht es mit dem Zug zurück nach Bischofswerda, um mein Erlebnis auf dem Sächsischen Jakobsweg fortzusetzen.

Bernhard

Jahrgang 1963, Sparkassenbetriebswirt, jetzt Pensionär, 1. Vorsitzender, Pressewart und stv. Wanderwart beim SC Barienrode e.V., Gesetzlicher ehrenamtlicher Betreuer von drei lieben Menschen.

Von Bernhard

Jahrgang 1963, Sparkassenbetriebswirt, jetzt Pensionär, 1. Vorsitzender, Pressewart und stv. Wanderwart beim SC Barienrode e.V., Gesetzlicher ehrenamtlicher Betreuer von drei lieben Menschen.

2 Gedanken zu „Mit dem Wohnmobil ins Erlebnis! Pilgern auf dem Sächsischen Jakobsweg – Eindrücke zwischen Bautzen und Bischofswerda“

Kommentare sind geschlossen.