Gestern noch softe Live-Musik gehört, heute schon wieder auf dem Jakobsweg unterwegs – so muss das Pilgerleben sein! In Bad Oldesloe wurde ich Zeuge einer musikalischen Sternstunde, mitten im Kultur- und Bildungszentrum. Zwei Bands, beste Stimmung, und natürlich habe ich als Pilgergast die Pole Position in der ersten Reihe eingenommen. Bad Oldesloe, du bist eine große Familie – Chapeau!
Heute dann gleich zwei Gründe zum Feiern: Weltfrauentag und mein Geburtstag! Ich danke allen für die lieben Glückwünsche, sogar aus dem Pilgerforum. Während andere ihren Ehrentag mit Torte und Geschenken verbringen, habe ich mich für eine etwas andere Art der Feier entschieden – mit 30,2 Kilometern auf dem Jakobsweg! Mein Tagesform-Index der Fit-App zeigte zwar heute morgen nur schäbige 15 von 100 an, aber ich habe es der App gezeigt! 4,8 km/h im Schnitt – da muss man erst mal mithalten. Wer braucht schon Jugend, wenn man Willenskraft hat?
Die Geräuschkulisse des Tages war ebenfalls speziell: Ein konstantes Grundrauschen von der A1 und der B75. Aber anstatt mich darüber zu ärgern, habe ich es einfach umgedeutet – Meeresrauschen! Und siehe da, plötzlich fühlte sich Schleswig-Holstein wie ein Küstenparadies an. Die Wegmarkierungen auf diesem Abschnitt? Absolute Spitzenklasse! Ein neues, kreatives Jakobsweg-Schild sorgte für Pilgerfreude, und zahlreiche Müllsammler waren unterwegs, um am „Tag der sauberen Landschaft“ für Ordnung zu sorgen. Selbst in Stubbendorf wurde fleißig aufgeräumt.
Natürlich durfte auch eine Portion Abenteuer – äh, nennen wir es „ungeplante Umwege“ – nicht fehlen. In Steinfeld/Hohenkamp war der Jakobsweg gesperrt. Dank der Locus-App habe ich mir kurzerhand eine neue Route gesucht. Dabei stieß ich auf einen „gewässerkundlichen Messsteg“. Was zur Hölle ist das? Ich weiß es immer noch nicht, aber es sah offiziell aus. Weiter ging’s entlang der Trave – Sonne, Wasser, Natur pur. Was will man mehr? Und dann fand ich einen Löffel. Ein Zeichen? Sollte ich ihn symbolisch abgeben? Fragen über Fragen.
Kurz vor Bad Oldesloe dann das nächste Hindernis: Eine weitere Sperrung, diesmal unter der Eisenbahnbrücke. Natürlich habe ich das Schild übersehen, denn wer achtet beim Wandern schon auf solche Nebensächlichkeiten? Erst nach einem beherzten Umweg wurde mir klar: „Ach so, hier sollte ich gar nicht lang!“ Na ja, ein paar Extra-Meter tun auch nicht weh. Die heutige Route führte mich über Moisling, Reecke, Wesenberg, Stubbendorf, Reinfeld und schließlich zurück nach Bad Oldesloe.
Während viele den Frühling mit Gartenarbeit eingeläutet haben – meine Frau inklusive –, habe ich meinen Geburtstag mit einer ordentlichen Portion Bewegung und Natur gefeiert. Und zur Krönung des Tages? Ein Abstecher nach Lübeck zur Comedy-Show „Lübeck lacht“ – genau wie letztes Jahr. Denn nach so einem ereignisreichen Geburtstag kann ein guter Lacher nicht schaden.





































