Ein freier Nachmittag, ein Wanderbruder und ein Bus voller schusseliger Schulkinder – was kann da schon schiefgehen?

Mein freier Wander-Nachmittag begann in Grevesmühlen, von wo aus ich mich mit dem Bus auf den Weg an die Ostsee nach Boltenhagen machte. Die Strecke kannte ich bereits von meiner Anreise zum Schreibseminar im November 2020, aber diesmal wurde die Fahrt durch eine überraschend hohe Anzahl von Kindern mit Gedächtnislücken in Sachen vergessene Fahrkarten aufgepeppt. Unser Busfahrer war ein echter Pädagoge des Lebens: „Wenn du zum Bäcker gehst und kein Geld hast, kriegst du dann Brötchen?“ Einleuchtend. Klare Worte, aber trotzdem ließ er sie mitfahren. Erziehung mit Herz und Härte – eine verlorene Kunst!

In Boltenhagen angekommen, führte mein erster Weg natürlich zur Seebrücke. Vor ein paar Jahren war die Promenade hier noch eine Baustelle, jetzt kann man wieder ungehindert flanieren. Ich habe eine besondere Beziehung zur Seebrücke – während meines Schreibseminars war das mein täglicher Anlaufpunkt für wunderbare Telefonate mit meiner Frau. Und kennt ihr das, wenn ihr an einen Ort zurückkehrt und automatisch die gleichen Dinge anschaut wie beim letzten Mal? Ich auch. Nur war diesmal keine Saison, also auch kein Touri-Trubel. Boltenhagen war quasi im Winterschlaf und wartete geduldig auf Ostern, wenn das Geschäft wieder losgeht.

Nach meiner nostalgischen Seebrücken-Inspektion ging es mit dem Bus weiter nach Wismar – pünktlich zur Abendunterhaltung. Denn was gibt es Besseres, als einen Wander-Tag mit einem knallharten Bundeswehr-Ausbilder abzuschließen? Richtig, eine Comedy-Show von Ausbilder Schmidt! Seit 25 Jahren bringt er mit seiner derben Art die Leute zum Lachen – und er hält sich offenbar für unkaputtbar. Sein Humor? Hart, aber herzlich. Die Überraschung des Abends: Seine Frau heißt Renate. Genau wie meine! Zufälle gibt’s… Aber das Beste kommt noch: Ich habe ihn natürlich direkt auf mein Wanderbruder-Dasein angesprochen, ein Autogramm abgestaubt und ein Foto mit ihm gemacht. Mein Eindruck? Der Kerl tut auf der Bühne knallhart, aber ich bin mir sicher – privat ist er ein Weichei!

Falls jemand Insider-Infos hat: Ist Ausbilder Schmidt hinter den Kulissen wirklich so soft wie ein überreifer Camembert? Oder täusche ich mich da? Kommentare sind willkommen!

Von Bernhard Kruppki

Jahrgang 1963, Sparkassenbetriebswirt, jetzt Pensionär, 1. Vorsitzender, Pressewart und stv. Wanderwart beim SC Barienrode e.V., Gesetzlicher ehrenamtlicher Betreuer von drei lieben Menschen.

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