Gestern noch das Wohnmobil am Stellplatz am Westhafen in Wismar abgestellt, heute früh raus und mit dem Zug nach Neubukow. Na ja, „früh“ ist relativ – der Pilger- und Wanderbruder kam nicht aus dem Bett. So ging es eben erst um 10 Uhr los, aber was soll’s, der Weg läuft ja nicht weg!

Von Neubukow führte der direkte Weg nach Altbukow, und was für ein Tag: Strahlende Sonne, 11 Grad, ein frischer Wind – genau richtig, um durch Felder und Wälder zu stapfen. Und immer wieder diese surrenden Windräder, als wollten sie mir den Takt für meine Schritte vorgeben. Wer braucht schon einen Podcast, wenn er den Soundtrack der norddeutschen Tiefebene haben kann?

Und dann entdeckte ich ihn – den Krakenbaum! Ein echtes Naturdenkmal, von mir so benannt, weil seine Äste sich wie riesige Tentakel in alle Richtungen strecken. Ein Baum, der aussieht, als könnte er dich jeden Moment umarmen – oder verschlingen. Perfekt für eine mystische Pilgerpause.

Apropos Pause: Nach der Brotzeit legte ich mich einfach mal in die Sonne und hielt einen 10-minütigen Pilgerschlaf. Jawohl, mitten auf dem Tugend- und Wertepfad. Ob das barmherzig ist? Na klar! Schließlich musste ich meinem Körper etwas Gutes tun. Barmherzigkeit beginnt bei sich selbst, oder wie war das?

Danach ging’s weiter durch Gagzow, Hornstorf und Dargetzow, immer entlang geodätischer Festpunkte – diese geheimnisvollen Markierungen, die wohl nur Vermessungstechniker so richtig verstehen. Und dann kamen die letzten Kilometer entlang der Landesstraße L12. Nicht ganz so romantisch, aber hey – der Frühling kehrt ein, und die Vorfreude auf Wismar ließ mich durchhalten.

Am Ende 27,69 Kilometer auf dem Wandertacho, 5,0 km/h Schnitt – solide Leistung. Wer so viel läuft, muss auch essen: Nudeln mit Mett und Paprikagemüse, genau das Richtige nach so einem Tag. Und zur Muskelpflege? Mein täglicher Eiweiß-Shake am Morgen. Die Gesundheitsexpertinnen in meiner Familie würden mir sonst was erzählen!

Von Bernhard Kruppki

Jahrgang 1963, Sparkassenbetriebswirt, jetzt Pensionär, 1. Vorsitzender, Pressewart und stv. Wanderwart beim SC Barienrode e.V., Gesetzlicher ehrenamtlicher Betreuer von drei lieben Menschen.

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