Wandern in der Heimat – schön im Weserbergland. Der Bürgermeister von Salzhemmendorf im Landkreis Hameln-Pyrmont, Clemens Pommerening, den ich persönlich kenne, hatte auf die Nominierung des Ith-Hils-Weges für den schönsten Wanderweg Deutschlands in einer Pressemitteilung hingewiesen. Der Ith-Hils-Weg ist vom Wanderverband „Wunderbares Deutschland“ zertifiziert. Und hält der Weg, was er verspricht? Ich werde es als Wanderbruder in Teilstrecken testen.

Aber das geht natürlich nicht allein… ich brauchte dazu qualifizierte Fachleute. Gesagt, getan, ich holte Jimmy und Lizzy aus dem Salzhemmendorfer Ortsteil Lauenstein ab, denn dass sind die wahren Experten bei der Beurteilung von Wanderwegen. Mein Schwiegersohn und meine Tochter hatten ihre Spürhunde bestens auf diese Aufgabe vorbereitet. Sie konnten ihren Einsatz kaum abwarten und waren innerhalb weniger Minuten auslaufbereit.

Aus Lauenstein ging es dann Richtung Marienau über einen Feldweg bis zum Waldrand des Iths. Beide Hundis schnüffelten rechts und links und markierten den Pfad für den Rückweg. Auch ein Häufchen sollte den Weg kennzeichnen. Und nachdem ich kurz in den Wald „eintauchte“ sah ich schon den riesigen Baum auf dem Weg liegen. Hier hatte „Nadja“, das Sturmtief, gestern gewütet und hat diesen 60-80cm starken Baum samt Wurzel aus dem Boden gerissen. Jetzt versperrte er mir den Weg… ich musste einen weiten Weg über die Wiese nehmen. Und wie ich den Bürgermeister aus Salzhemmendorf kenne, der liest meine Berichte und kümmert sich sofort um die Beseitigung.

Die Spurensucher waren sehr fleißig und schnüffelten ununterbrochen. Ein gutes Zeichen für einen qualifizierten Wanderweg. Diese Teilstrecke war sehr morastig und deshalb musste ich doch schon richtig aufpassen. Aber trotz Dauerregen richtig schön. Von weiten konnte ich Marienau und in der Ferne die Salzburg, ein Ortsteil von Coppenbrügge, sehen. Das muss im Sommer besonders schön sein, denn der Wanderweg führt im Wald lang und durch zwei bis drei Baumreihen hat man den absoluten Fernblick, ist eben ein Fernwanderweg…

Oberhalb des Spezialkrankenhauses „Lindenbrunn“ führte mich der Weg Richtung Coppenbrügge. Ja, hier war meine Mutter vor einigen Jahren Patientin nach ihrem Schlaganfall. Das ist ein richtig gutes Krankenhaus für ganz schwere Krankheitsfälle. Und heute ist sie schon dreieinhalb Jahre verstorben.

Weiter ging es dann bis zum Felsenkeller, der Berggaststätte in Coppenbrügge, ein Spitzenlokal (4,7 Sterne bei Google!). Ich wollte die Besitzerfamilie Ljubinka und Henning Zeddies treffen. Leider war heute Ruhetag. Ich erinnere mich gern an so schöne Feiern im Felsenkeller zurück.

Jeder Weg hat zwei Seiten, einen Hin- und einen Rückweg. Ich machte mich also bewusst auf den identischen Rückweg bis nach Lauenstein. Wenn man von der anderen Seite kommt, dann erkennt man oft etwas, was man auf dem Hinweg nicht gesehen hat, so den Waldkindergarten Coppenbrügge. Es kommt eben auf die Sichtweise des Betrachters an. Wie im wahren Leben. Übrigens, ich hatte auf dem Hinweg einen Handschuh verloren und habe mir deshalb jeden „Stein“ auf dem Rückweg angesehen. Werde ich ihn wiederfinden? Aber natürlich… kurz vor dem Baumstamm, der den Weg versperrte, sah ich den Handschuh. Jetzt wollte ich die Hundis testen… wir kamen dem Handschuh näher… beide Hunde schnüffelten mit ihren Nasen herum und errochen den Handschuh. Ich tat so, als ob ich vorbeigehen wollte, doch die Hundis blieben starr stehen, ich konnte ziehen wie ich wollte. „Hey Alter“, nimm deinen Handschuh mit… hörte ich sie sagen…

12,88 Kilometer (Hin- und Rückweg) für diese Teilstrecke auf dem Ith-Hils-Weg von Lauenstein nach Coppenbrügge waren nach drei Stunden geschafft. Wandernswert. Danke Hundis für Eure Hilfe.

Und noch heute werde ich den 10.000 Besucher auf meiner Internetseite www.wanderbruder.de haben. Ich habe immer mehr Fans und denen danke ich für die aktive Begleitung. Und wer mir eine Bildschirmkopie, heute heißt das wohl Screenshot, als 9999, als 10000 oder 10001 Besucher per Email an b.kruppki@wanderbruder.de schickt, der bekommt von mir eine Überraschung geschenkt.

Über die nächsten Etappen auf dem Ith-Hils-Weg werde ich hier wieder berichten. Bin eben auf dem schönsten Wanderweg Deutschlands unterwegs…

Bernhard

Jahrgang 1963, Sparkassenbetriebswirt, jetzt Pensionär, 1. Vorsitzender, Pressewart und stv. Wanderwart beim SC Barienrode e.V., Gesetzlicher ehrenamtlicher Betreuer von fünf lieben Menschen.

Von Bernhard

Jahrgang 1963, Sparkassenbetriebswirt, jetzt Pensionär, 1. Vorsitzender, Pressewart und stv. Wanderwart beim SC Barienrode e.V., Gesetzlicher ehrenamtlicher Betreuer von fünf lieben Menschen.

3 Gedanken zu „10.000 Besucher, Spürhunde und Ith-Hils-Weg“
  1. Der Ith-Kamm ist einmalig in ganz Niedersachsen. Bernhard Kruppki hat da nicht übertrieben bei seiner wie immer anschaulichen Schilderung der Wanderbruder-Etappe. Übrigens: Ernst Rudorff, Musikprofessor und Natur-„Philosoph“ aus Berlin, hat zur Jahrhundertwende des vergangenen Jahrhunderts, diese abwechslungsreiche Landschaft vor Augen, den Begriff des „Heimatschutzes“ geprägt. Er ist mit der Dampfeisenbahn zwischen Berlin und Salzhemmendorf gependelt! Er hat den örtlichen Landwirten schon vor 1900 aus eigener Tasche Geld bezahlt damit sie in ihrem Acker kleine Fleckchen mit Gehölz stehen. Die Tiere des Feldes konnten dort Unterschlupf und Deckung finden. Es war zugleich der Grundgedanke für ein „Biotop“. Die Bauern haben über den „verrückten Großstädter“ gelacht und das Geld gerne eingestrichen. Rudorff war seiner Zeit weit voraus und grüner als mancher Grüne. Ja, der Umweltschutzgedanke ist so gesehen von Rudorff und nicht von den „Grünen“ erfunden worden. Das Traurige: Vielen Salzhemmendorfern ist dieser Naturschutz- und Umweltschutz-Pionier nicht bekannt. Der langjährige Ortsbürgermeister und Dorf-Kümmerer Horst Wichmann wusste allerdings mit dem Namen immer was anzufangen…

    1. Danke Ralph für die Herstellung des geschichtlichen Zusammenhangs. Und meine Kinder sind noch in die nach ihm benannte Ernst-Rudorff-Schule gegangen. Das ist heute aber auch schon wieder Geschichte, denn die Grundschule wurde geschlossen.

      1. Ach ja – und 10.000 Besucher, das ist respektabel. Soviel wie eine gute Kulisse im Weserbergland-Stadion.

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